Jedes Jahr rund um den 15.November, den Namenstag des Hl. Leopold, organisiert die Kath. Männerbewegung eine Männerwallfahrt nach Klosterneuburg. Heuer war eine kleine Gruppe aus Hütteldorf, Mariabrunn und Oberbaumgarten gemeinsam zu Fuß unterwegs. Hier der Bericht von Franz Vock (Pfarre Hütteldorf):
Zu Fuß zum Landespatron: Hütteldorfer Männer gingen mit den Nachbarn nach Klosterneuburg
„Danke für den schönen gemeinsamen Tag!“ schrieb einer der Teilnehmer der Männer-Fußwallfahrt von Wien 14 nach Klosterneuburg zum Grab des Heiligen Leopold, zu der auf Initiative der Männerrunde Hütteldorf am 10. November alle Pfarren des Dekanats eingeladen waren.
Zwischen herbstlichen Fotomotiven und dem Beten für Männer
Die Wetterprognose bot viel Unsicherheit und Aussicht auf Regen, als sich fünf Männer aus Hütteldorf und Oberbaumgarten unter der Leitung von Pfarrobmann Wolfgang Schwarz und Stv. Hermann Hunger um 8.00 Uhr von der Kirche St. Andreas-Hütteldorf auf den Weg durch den herbstlichen Wienerwald machten. Im Halterbachtal war die Umgehung gefällter Bäume die Herausforderung, ehe es betrachtend am Gipfel vom Dahaberg und Exelberg vorbei ging.
Waren die Täler in Nebel gehüllt und frisch, so gab es auf der Höhe eine herrliche Weitsicht bis zum Schneeberg, was für jeden Fotografen eine Fülle von Motiven bot. Drei in Mariabrunn gestartete Männer erwarteten die anderen beim schon „roten Kreuz“ mit Geduld und Freude. Während dem Gehen wurden Bekanntschaften geschlossen oder aufgefrischt und Erfahrungen ausgetauscht.
Dabei erzählte einer, der vor mehreren Jahrzehnten die Fußwallfahrt der Hadersdorfer nach Klosterneuburg begonnen hatte, wie sich dieser immer mehr angeschlossen hatten, ehe sie nach einer Pause von über 20 Jahren nun wieder aufgenommen wurde. Bei einem 1916 errichteten Kriegerdenkmal mitten im Wald wurde für die verstorbenen Männer verschiedener Länder gebetet.
Begegnungen und Überraschungen
Über Hameau ging es zum Häuserl am Roan, wo es zur Begegnung mit über einem Dutzend Burschen der CV Verbindung Augustina kam, die von Dornbach die Wallfahrt nach Klosterneuburg angetreten hatten. Je länger es durch den malerisch schönen Wienerwald ging, umso sonniger wurde der Novembertag, an dem viele SpaziergängerInnen, Wanderer, Jogger und Radfahrer unterwegs waren. Ebenso war auch das Rattern eines Traktors zu hören, mit dem Holz geschnitten wurde. Über den Hermannskogel – an Kinderspielplätzen vorbei – und die Agneswiese ging es nach Klosterneuburg.
Viele Fußwallfahrer kehrten im Gasthof Trat ein. Dort gab sich überraschend ein weiterer Nachbar aus der Pfarre Wolfersberg zu erkennen. Beim Mittagstisch war der Heilige Leopold ein Thema. Dabei erzählte ein Kollege mit kroatischen Wurzeln vom Heiligen Leopold Mandic, zu dem sein Vater schon gepilgert war. Dem Kapuziner und beliebten Beichtvater, der 1942 in Padua verstarb, war die Einheit der Christen ein Anliegen.
Zum Brot des Lebens werden …
Der Babenberger Markgraf Leopold III., der Fromme, war hingegen vielfacher Familienvater, der sein Territorium befriedete und erweiterte, Klöster gründete, 1136 verstarb und 1663 – vor genau 350 Jahren – zum Landespatron für Österreich im Allgemeinen und für Niederösterreich, Wien und, gemeinsam mit dem heiligen Florian, von Oberösterreich im Besonderen erhoben wurde.
Von Klosterneuburg-Weidling aus pilgerte die Gruppe mit der von Weihbischof Stephan Turnovszky angeführten diözesanen Männerwallfahrt der KMB betend und singend zum Stift hinauf. Der für das Brotviertel zuständige Bischofsvikar arbeitete dabei in seiner Ansprache gut und klar heraus, wie Brot bei entsprechender Achtung und Wertschätzung zu einem selbstbewussten und glücklichen Leben der Menschen selbst, durch Teilen und Solidarität zu einem glücklichen Miteinander der Menschen und bei entsprechender Feier, Betrachtung und Anbetung zu einem glücklichen Leben mit Gott führen und damit so zum „Brot des Lebens“ werden kann.
Franz Vock
(c) Wolfgang Ehrendorfer