Bereits um 9 Uhr früh begann am Fronleichnamstag die heilige Messe in der Kirche. Was für die einen eine besondere Herausforderung darstellte - viele schlichen sich erst während des
Gottesdienstes verstohlen in die Bänke -, war offensichtlich kein Problem für die Kinder, die erst einige Tage zuvor ihre Erstkommunion feiern durften. Viele von ihnen waren gekommen und
strahlten mit ihren weißen Gewändern um die Wette.
Bei den fröhlichen Liedern, die von der kleinen, aber feinen Musikgruppe gespielt wurden, machten sie begeistert mit und empfingen freudig ihre „Zweitkommunion“. Das Jahr 2013 war das „Jahr
des Glaubens“, heuer begehen wir das „Jahr des Gebetes“. Darauf ging auch Kaplan Pawel Marniak in seiner Predigt ein. Gemeinsam mit den Kindern erarbeitete er einen Tagesablauf: waschen, Zähne
putzen,frühstücken, in die Schule gehen, Aufgabe machen, spielen, schlafen gehen …, schnell fanden die Kinder die richtige Reihenfolge. Und einem aufmerksamen Mädchen fiel auf, was in diesem
Ablauf fehlte: das Gebet.
Das Gebet ist das Gespräch zwischen Gott und uns. Es ist ganz wichtig. Wir können Jesus alles sagen, was uns erfreut, was uns belastet, alle Sorgen und Nöte, aber auch alles Schöne, wofür wir dankbar sind. Und wie viele Arten und Möglichkeiten des Gebetes es gibt (Dankgebet, Bittgebet, Lobpreis …), war auch Thema bei den Altären der anschließenden Prozession.
Diese formierte sich am Ende des Gottesdienstes in der Kirche und zog feierlich hinaus, um Jesus in der Monstranz zu den Menschen zu bringen: allen voran das Kreuz, dahinter die Ministranten mit
den Fahnen, die Blumen streuenden Kinder, die für Jesus den Weg schmückten. Dann der von vier Männern getragene Himmel, unter dem abwechselnd ein Baumgartner Priester, die wunderschöne
Festtagsmonstranz mit Christus in Händen haltend, schritt, dahinter die Musikgruppe und die restliche Pfarrgemeinde. Singend und betend bewegte sich der Zug durch die Straßen und bezeugte so
seine Verbundenheit und seinen Glauben an Christus.
Zu seiner großen Freude ging heuer ein lang gehegter Wunsch von Pfarrer Clemens Abrahamowicz in Erfüllung: die Prozession führte durch ein anderes Pfarrgebiet als bisher.Durch die Klinkowströmgasse, Baumgartenstraße, den Durchgang zur Linzerstraße ging es hinüber in den Klimtpark, wo unter schattigen Bäumen, umgeben von einigen Bänken, der erste Altar aufgebaut war. Viele Neugierige hatten sich hinter den Fenstern versammelt und beobachteten das Geschehen. Die Prozession führte weiter den Berg hinauf zur Hütteldorfer Straße, dann durch die Salisstraße zum zweiten Altar.
Durch die Heinrich-Collin-Straße und Pachmanngasse bewegte sich die Prozession dann der letzten Station zu. Im schönen, schattigen Garten des Pfarrhofes in der Pachmanngasse mit seinem die Kinder
anziehenden Kirschbaum war der dritte Altar aufgebaut worden: ein zwei Meter großer Jesus auf Papier beeindruckte schon von weitem. „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ verhieß ein
Spruchband. Denn Christus schenkt sich uns in der Eucharistie, deren Einsetzung zu Fronleichnam gefeiert wird, immer wieder aufs Neue. Bei jedem Altar wurde ein Schriftwort verkündet, Fürbitten
von den Kindern vorgetragen und mit einem fröhlichen Lied Gott für seine Güte und Liebe gedankt.
Fröhlich ging es dann bei herrlichem Wetter im Garten des Pfarrheimes weiter.
Schnitzel mit Salat, Gulasch, Würstel, Kuchen und Kaffee, Bier, Wein, Säfte und leckeres Eis sorgten für das leibliche Wohl von Jung und Alt und die aufgestellte Hüpfburg war ein Magnet für große und kleine Kinder. Bis weit in den Nachmittag hörte man das fröhliche Plaudern und Lachen der Baumgartner.