„In St. Anna - Baumgarten ist die Osternacht noch schöner als bei uns in Rom!“, stellte mit leuchtenden Augen der gebürtige Baumgartner Priester Michael Weninger fest, der im Vatikan arbeitet und die Osternacht bei uns gefeiert hat. „Das werde ich nächste Woche dem Papst erzählen!“
Tja, wir Baumgartnerinnen und Baumgartner wissen das natürlich schon lange :-) Zu Ostern fährt man besser nicht nach Rom oder woanders hin, sondern feiert das große Fest der Auferstehung im Kreise unserer Pfarrfamilie!
Jeden Moment will man auskosten dieser höchsten liturgischen Feier des Jahres mit all den wunderbaren, erhebenden Zeichen und Augenblicken, damit man noch ganz lange davon zehren und sie mit in den Alltag nehmen kann …:
Das Knistern des Osterfeuers beim Kircheneingang, der feierliche Zug in die dunkle Kirche mit der neuen, wunderschönen Osterkerze, das Licht, das sich ausbreitet von Kerze zu Kerze der Messbesucher, das berührend vorgetragene Osterlob „Exultet“, die Worte der zahlreichen Lesungen, Blitzlichter aus der Liebesgeschichte Gottes mit den Menschen, die inspirierte Singgemeinschaft aus GOoD-News-Chor (hier eine Hörprobe aus der Osternacht) und den vielen Mitfeiernden (inklusive dem Chor der Ministranten!) … Und dann der große Moment: Beim Gloria erklingen nach drei Tagen Pause die Glocken, die Orgel und alle Instrumente wieder und die Kirche erstrahlt im Licht. All das zaubert ein strahlendes Lächeln in die Gesichter der Mitfeiernden - ein ganz besonderer Ausdruck für die Auferstehungsfreude! Und Pfarrer Clemens Abrahamowicz ruft seiner Gemeinde zu: „Christus ist auferstanden! Der Tod ist besiegt!“
„Am ersten Tag der Woche kamen die Frauen in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging. Sie sagten zueinander: Wer wälzt uns den Stein vom Eingang des Grabes? Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein bereits weggewälzt war; er war sehr groß.“ (Mk 16, 2-4)
Wenn in unserem Leben große Steine auf dem Weg liegen – Leid, Verzweiflung, Unsicherheit, Mutlosigkeit – dann fragen wir uns: Wie sollen wir das schaffen? Das ist doch viel zu schwer, viel zu groß? Vertrauen wir darauf: Gott schickt seinen Engel, der uns zur Seite steht.
Da klingen auch noch die Worte von Kaplan Pawel Marniak am Karfreitag nach: Jesus hat kurz vor seiner Gefangennahme am Ölberg in Todesangst zum Vater gebetet. In der größten Not war er da, der Engel Gottes: „Da erschien ihm ein Engel und gab ihm neue Kraft.“ (Lk 22, 43)
Der Engel am Grab gibt den Frauen den Auftrag: „Nun aber geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr in sehen, wie er es euch gesagt hat.“ Pfarrer Abrahamowicz führt uns vor Augen: Gehen wir in unser „Galiläa“, an den Ort, wo Jesus uns hinsendet, unsere Familie, unser Arbeitsplatz, unsere Pfarre, unsere Nachbarschaft - dort, wo Menschen uns brauchen, dort, wo es nicht immer so leicht ist … Jesus ist schon dort! Jesus erwartet uns schon, der Auferstandene ist uns vorausgegangen! Nehmen wir die Erfahrungen dieser Feier und die Auferstehungsfreude mit in unser „Galiläa“!
Vorerst aber nehmen die feierfreudigen Baumgartnerinnen und Baumgartner all das mit zur köstlichen Agape mit Osterschinken und Eiern, wo es noch bis in die frühen Morgenstunden nachbesprochen wird. Und wer weiß, vielleicht wird ja auch bald Papst Franziskus davon erfahren … :-)
In einem Osterlied heißt es:
„Welcher Engel wird uns sagen, dass das Leben weitergeht?
Welcher Engel wird wohl kommen, der den Stein vom Grabe hebt?
Wirst du für mich, werde ich für dich der Engel sein?“