Bei der Gospa in Medjugorje

In gespannter Erwartung machte sich eine 28-köpfige Pilgergruppe mit Pfarrer Clemens Abrahamowicz und Kaplan Pawel Marniak am Montag, 30. September, auf den Weg nach Medjugorje, dem Ort in Bosnien, wo im Juni 1981 die hl. Maria, liebevoll „Gospa“ genannt, 

insgesamt sechs Kindern zum ersten Mal erschien. Die Botschaften, die die Gottesmutter diesen Personen seither übermittelt, sind sehr einfach und leicht nachzuvollziehen: beten, 

fasten, glauben, sich für den Frieden einsetzen, auf Christus vertrauen …

Nach 13-stündiger Fahrt im bequemen Bus erreichte die Gruppe ihr Ziel. Sehr nett untergebracht und gut verpflegt konnten wir uns ganz auf das kommende Programm konzentrieren.


Der Ort Medjugorje, der früher vom Tabak- und Weinbau lebte, hat sich zu einem großen spirituellen Zentrum entwickelt, das von Franziskanern geleitet wird. Zigtausende Gläubige - vor allem Italiener – finden sich dort regelmäßig zum Gebet ein. Davon konnten auch wir uns staunend überzeugen.


Die Kirche war bei den täglichen Gottesdiensten bis auf den letzten Platz gefüllt, auch die vielen Bankreihen im Freien, von wo aus die liturgischen Feiern übertragen werden, waren komplett besetzt, im Presbyterium dreißig, vierzig mitfeiernde Priester … - ein unbeschreibliches Gefühl der Zusammengehörigkeit und des gelebten Glaubens!


Gleich Dienstagfrüh, nach dem Besuch der Messe, bestiegen wir den Erscheinungsberg. Dort, wo die hl. Maria den Kindern zum ersten Mal erschien, steht eine große, wunderschöne Muttergottesstatue. Den steinigen Weg hinauf säumen Bronzetafeln mit Motiven aus dem Leben Jesu. Auch hier Menschenströme, die prozessionsartig den Weg hinauf zur Muttergottes zurücklegen: betend, zum Teil barfuß kletternd und sogar Kranke auf Bahren hinauftragend.

Für einen nüchternen Österreicher sehr beeindruckend.


Nicht minder beeindruckt waren die paar Mutigen der Baumgartner Pilgergruppe, die sich in der Früh des 2. Oktobers der Menschenmenge anschlossen und dabei sein wollten, als Seherin Mirjana die monatliche Botschaft der Gospa empfing. Unter tausenden Gläubigen eingekeilt warteten wir, bis die Stimme von Frau Mirjana zu hören war.


Im Anschluss daran stand der Besuch im Haus Cenacolo auf dem Programm, einer mittlerweile weltweiten, segensreichen Einrichtung für Drogen- und Alkoholabhängige, die durch Arbeit, Gebet und die wertschätzende Gemeinschaft wieder den eigentlichen Sinn des Lebens erkennen.


Ein besonderes Privileg wurde uns zuteil, hielt sich doch auch Seherin Marija gerade in Medjugore auf und sprach am Nachmittag zu den versammelten Gläubigen.


Eine besondere Herausforderung wartete am Donnertag auf die Gruppe. Gleich nach dem Frühstück ging es auf den Kreuzberg, der noch viel steiniger und steiler als der Erscheinungsberg ist.


Auf dem Weg zum großen, weißen Gipfelkreuz luden Kreuzwegstationen zur Betrachtung und zum Gebet ein und dienten auch zum kurzen Verschnaufen. 


Auch hier wieder: Menschenmassen betend, singend, bittend … , alle mit demselben Ziel. Glücklich, dass alle wieder heil unten ankamen, feierten wir an diesem Abend die heilige Messe besonders innig mit. 


Am Freitag hieß es Abschied nehmen. Um 5.30 war Frühstück angesagt, um 6.30 feierten wir in der Kapelle noch die hl. Messe. Dankbar und noch ganz unter den Eindrücken und Ereignissen der letzten Tage stehend traten wir danach die lange Heimreise nach Baumgarten an. Und einige von uns nahmen sich vor, die schöne Tradition des Rosenkranzgebetes wieder mehr zu pflegen.


Vielen, vielen Dank den Organisatorinnen Linda Stingl und Ingrid Donharl, sowie unseren Priestern für die liebevolle, umsichtige Betreuung!