Petrus meinte es gut mit unseren Erstkommunionskindern! Denn die Sonne strahlte mit den 30 Buben und Mädchen um die Wette, als sich diese am Christi-Himmelfahrtstag kurz nach acht Uhr Früh im Pfarrheim trafen. Schnell wurden die bereits vorbereiteten weißen Alben übergezogen, noch einige Fotos gemacht und dann stellten sich die Kinder, so wie sie es in den Tagen davor geübt hatten, in einer Zweier-Reihe an. Geduldig warteten sie auf Pfarrer Clemens Abrahamowicz, der in Begleitung von Kaplan Pawel Marniak, den Seminaristen und Ministranten kurz darauf kam, um sie in einer Prozession zur Kirche zu begleiten.
Alle waren so überpünktlich und schnell, dass der Prozessionszug mitten in der Pachmanngasse sogar einen kurzen Gebets-Stopp einlegte, um nicht zu früh in die Kirche zu kommen. Ganz andächtig machten die Kinder mit.
Bei feierlichem Flöten- und Orgelspiel - von Angehörigen zweier Kinder wunderschön ausgeführt - zogen die Buben und Mädchen pünktlich um 9 Uhr in den voll besetzten, schön geschmückten „Abendmahlsaal“ ein, nahmen auf den vorbereiteten Stühlen rund um den Altar ihre Plätze ein und die feierliche Liturgie begann.
Die „Singvögel“ zeigten sich in Bestform, die ausgewählten flotten Lieder wurden von den Erstkommunionskindern mit Begeisterung mitgesungen und mit passenden Bewegungen ausgeschmückt. So kam keine Langeweile auf.
Als ob er es schon oft gemacht hätte, verkündete Rafael, eines der Erstkommunionskinder, die lange Lesung aus der Apostelgeschichte fehlerfrei.
Pfarrer Clemens Abrahamowicz erklärte in seiner Predigt dann, was Christi Himmelfahrt bedeutet:
Jesus Christus ist bei Gott, aber er ist auch bei uns, bei jedem Einzelnen. Er ist bei uns, wenn es uns gut geht und wir fröhlich sind, er ist aber auch bei uns, wenn wir traurig oder krank sind. Er ist uns immer nahe. Er ist mit uns „online“. Er ist ein echter Freund, der nicht davonläuft, wenn wir ihn besonders brauchen. In der Kommunion macht er sich ganz klein, um mit uns eine ganz enge Gemeinschaft (= Kommunion) einzugehen. Und unser Auftrag ist es, diese Liebe Jesu zu unseren Mitmenschen zu tragen, für sie da zu sein, wenn sie uns brauchen und ihnen zu erzählen, dass Gott sie liebt.
Bei einem kurzen Frage- und Antwortspiel konnten die Kinder dann zeigen, wie gut sie sich auf diesen großen Tag vorbereitet und was sie sich alles gemerkt hatten.
Nach den von den Kindern ausgesprochenen Fürbitten und der feierlichen Gabenprozession war bei den Buben und Mädchen die Aufregung schön langsam zu spüren. „Wie lange dauert es noch?“, „Wann bekommen wir denn nun die Kommunion?“, wollten die Kinder von den Tischmüttern und –vätern wissen.
Und dann endlich war es so weit. Pfarrer Abrahamowicz schritt von einem Kind zum nächsten und legte den Leib Christi feierlich in jede kleine Kinderhand. Ehrfürchtig setzten sich die Kinder nach dem Empfang der Kommunion wieder hin und verharrten kurz im Gebet.
Wie immer ließ es sich der Baumgartner Pfarrer nicht nehmen, sich bei allen Mitwirkenden zu bedanken: beim Erstkommunionsteam, das die Kinder liebevoll durch die Monate begleitet hatte, mit einem kleinen, feinen Specksteinherz, bei den Singvögeln, die alle Vorbereitungsmessen musikalisch so schön begleiteten, bei den Solisten, dem Mesnerteam, den vielen fleißigen Helfern, die die anschließende Agape vorbereiteten und bei Thomas Theiner für seine kreativen Powerpoint-Präsentationen, die Groß und Klein bei jeder Messe beeinruckten und erfreuten.
Um sich noch lange an dieses schöne Fest, aber vor allem daran zu erinnern, dass Jesus immer da ist, erhielt jedes Erstkommunionskind noch ein kleines Kreuz mit Korpus als Geschenk überreicht.
Unter Orgelklängen und den bewundernden Blicken aller Messbesucher zogen die Buben und Mädchen dann aus dem Gotteshaus aus. Auf den Stufen vor der Kirche formierte sich die fröhliche Schar noch zum Gruppenbild, bevor sie endlich ins Pfarrheim gehen konnte, wo schon der Kindersekt bereit stand.
Bei Kaffee und Kuchen, Brot und Aufstrichen, Salzgebäck und Gummibärchen wurde noch lange weiter gefeiert, und ein Mädchen verkündete freudestrahlend: „Heute habe ich die Erstkommunion bekommen, aber ich freue mich schon auf die Zweitkommunion am Sonntag!“