Die letzte Kindermesse vor der Sommerpause fand am 25. 5. statt. Unser engagiertes Kindermessteam hat nochmal alle Register gezogen, um die Kleinsten der Gemeinde spielerisch in die heilige Messe einzubauen und ihnen den Heiligen Geist mal genauer zu erklären.
Die Kinderbänke sind aufgestellt, ein gemischter Chor aus Erwachsenen und Kindern studiert schon fleißig einige der Lieblingslieder unserer Kids mitsamt der Bewegungen ein und vor dem Altar hat Kaplan Pawel Marniak eine wunderschöne Feuerstelle aus roten, orangen und gelben Seidentüchern, Pappflammen und einer echten Feuerschale aufgebaut.
Die Ministranten Fritz und Pauli spielen zu Anfang der Messe eine Szene vor, in der zwei Kinder sich über den Heiligen Geist unterhalten. Als was stellen wir uns den Heiligen Geist bildlich vor? Die Klassiker sind: die Taube (die uns unser lieber Kaplan zur Enttäuschung der Kinder nicht als Vorzeigeobjekt einfangen konnte), der Sturm (den die Kinder zumindest pfeifend und rauschend in der Kirche nachstellen können) und das Feuer (das äußerst dekorativ vor dem Altar aufgebaut wurde).
Der Heilige Geist dient in diesen 3 Symbolen als Werkzeug. Doch als Werkzeug wofür? Thomas Theiner versucht es den Kindern bildlich zu erklären, als er sich mit Spritze und Stethoskop vor den Altar stellt. Wer war schon mal krank? Gibt es jemanden, der uns hilft, wenn wir krank sind? Vielleicht die Mama oder ein Arzt? Leider gibt es Krankheiten, bei denen selbst ein Arzt ratlos ist. Wenn das Herz z. B. ganz schwer und trüb ist, so stark belastet, dass nichts Weltliches uns mehr helfen kann. Dann ist im Evangelium von einem Arzt die Rede, der sogar die schwärzesten und kränksten Herzen heilen konnte!
Das Feuer des Heiligen Geistes heilt also kranke Herzen. Doch jetzt will Kaplan Marniak von den Kindern wissen: Woran erkennt man eigentlich, ob ein Feuer brennt? Die Kinder raten richtig – natürlich am Rauch und an den Flammen! Diejenigen, die nahe dran sitzen, auch an der Wärme. Doch was ist mit Menschen, die vom Feuer weit entfernt sind, die von der Wärme nichts spüren - woran erkennen diese Menschen, dass es brennt? Ein Feuer leuchtet! Es strahlt ganz viel Licht aus, so wie unsere Feuerschale, die der Kaplan nun vorsichtig entzündet.
Nun nehmen 4 Kinder die Pappflammen vor dem Altar auseinander und drehen sie einzeln auf den Kopf. Jedes „Flämmchen“ ergibt nun klar ersichtlich ein schönes, rotes Pappherz. Wir erinnern uns daran, dass Jesus gesagt hat, er würde uns einen Beistand schicken. Einen Arzt, der uns alle gesund machen kann, damit auch alle unsere Herzen brennen können wie ein strahlendes Feuer. Die Herzen, die nahe am Feuer sitzen, aber auch die Herzen, die ganz weit entfernt sind.
Und unser eigenes Herz soll nicht nur in uns selber Flammen schlagen oder nur diejenigen wärmen, die uns am nächsten sind. Unsere Flammen sollen so hell lodern, dass sie alle erreichen, selbst die in weiter Ferne! Jeder soll das Leuchten erkennen und sich an unseren brennenden Herzen erfreuen können. Die in der ersten Reihe, die in der letzten Kirchenbank und auch die, die gar nicht bei der Kindermesse dabei sind. Doch was kann man im Alltag tun, um das Herz für andere brennen zu lassen?
Kaplan Marniak erhält jede Menge antworten von Groß und Klein: Man kann jemanden trösten, wenn er weint. Man kann seine Spielsachen teilen. Man kann Kindern, die in der Schule Probleme haben, beim Lernen helfen. Man kann für einander beten, so wie wir das während der Messe versuchen. Man kann verzeihen und, auch wenn es schwer fällt, nicht lange böse auf jemanden sein. Manchmal reicht auch einfach ein Lächeln, um jemanden das Feuer spüren zu lassen und ihn zu wärmen.
Am Pfingstsonntag kommt dieser Arzt, der Heilige Geist, herab und wärmt unsere Firmlinge, die sich nun ganz eigenständig dafür entscheiden dürfen, ihre Herzen „verarzten“ zu lassen, und versuchen wollen, Flammen für die Welt zu sein. Keine leichte Aufgabe, denn wir dürfen nie aufhören zu brennen, dürfen nie aufhören Gutes zu tun.
Und als kleine Erinnerung an diese „feurige“ Messe, haben die Kinder kleine Geschenke vorbereitet, welche sie nun an alle Familien, die die Messe besucht haben, verteilen. Ein rotes Teelicht für alle Mamas, da sie immer besonders viel Wärme verbreiten, und Süßigkeiten für den Rest der Familie. Dass das Verteilen von Süßigkeiten in der Kirche einen lautstarken Wirbel auslöst, war Kaplan Marniak klar, aber gerade in den eigenen Bankreihen ist der Heilige Geist als „Sturm“ immer ganz besonders willkommen!
„Gestürmt“ wird im Anschluss an die Messe vor allem auch das Buffet im Pfarrheim beim Jungscharfest, das liebevoll mit kunterbunten Säften – wie einem blauen „Papa Schlumpf“ oder einem grünen „Shrek“ – sowie mit einem fleißigen Grill-Team und jeder Menge köstlicher Süßigkeiten von der Jungschar vorbereitet wurde. Die nicht eingefangene Taube haben wir Kaplan Marniak schon längst verziehen, schließlich hat er mit seinen Verbindungen nach oben dafür gesorgt, dass das große „Feuer am Himmel“ uns durchgehend wärmt und ganz wolkenlos begleitet.
Wer sich bei den Aufgaben in der Kirche noch nicht genug ausgetobt hat, kann dies nun bei zahlreichen betreuten Kinderstationen nachholen! Die Motivation: ein Stempelpass - 5 besuchte Stationen ergeben 1 gratis Palatschinke! Es ist nicht auszuschließen, dass manche besonders eifrige Kinder sich sogar mehr als nur eine Palatschinke „erarbeitet“ haben - bei Ballspielen, Kinderschminken, basteln, Mandala malen, Dosenschießen, Dreibeinlauf, Watte blasen, Häferl bemalen und diversen Ballspielen ist die Auswahl doch auch mehr als verlockend!
Man kann nur hoffen, dass sowohl das Kindermessteam, als auch die Jungschar, auch nach der Sommerpause wieder top motiviert ist für Groß und Klein noch viele weitere derart kreative und actionreiche Nachmittage zu organisieren!