Der strahlende Sonnenschein am Ostermorgen 2010 machte deutlich, wie sehr die Menschen vom Licht beeinflusst werden: Obwohl für viele die Nacht sehr kurz war, sah man bei der Festmesse nur fröhliche Gesichter. Wir feierten nochmals die Auferstehung Christi, diesmal mit der Musik von Franz Schubert.
Der Kirchenchor St. Anna - Baumgarten gab unter der Leitung von Peter Szeles sein Bestes, an der Orgel begleitet von Helmuth Luksch, mit den Solisten Antonia Gust und Christoph Seidl. Auch Peter Szeles selbst war als Solist zu hören, Violine, Cello und Kontrabass machten das kleine aber feine Orchester komplett.
Als erste Lesung (Apg 10, 34a.37-43) wurde die Rede des Petrus verkündet: "... Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt ..." Paulus forderte in der zweiten Lesung (1 Kor 5, 6b-8): "Schafft den alten Sauerteig weg ...", damit die Auferstehung Christi ein wirklicher Neubeginn sein kann.
Dann folgte nochmals der Bericht vom leeren Grab, diesmal aus dem Evangelium nach Johannes (Joh 20, 1-18). Die Predigt von Kaplan Pawel Marniak begann mit einer Überraschung: Mit wohlklingender Stimme sang er eine Strophe seines Lieblings-Osterliedes aus seiner polnischen Heimat und erzählte danach eine kurze Episode aus seiner Tätigkeit als Seelsorger im Wiener "Kaiser-Franz-Joseph-Krankenhaus": Ein Bettler, der sich an einem Karsamstag vor der Osternachtliturgie in der Spitalskapelle eingenistet hatte, ließ ihn die Antwort auf die Frage nach dem Zeitpunkt der Auferstehung finden: "Die Auferstehung Jesu findet immer dann statt, wenn wir in unserem Nächsten Christus erkennen!" So rief uns Kaplan Pawel dazu auf, alle Menschen mit anderen Augen, mit den Augen Christi, zu sehen, und auch dementsprechend zu handeln. Auf diese Weise könne jeder von uns die Auferstehung immer wieder neu lebendig werden lassen ...
Nach dem Gottesdienst wurden bunte Ostereier und Schokolade-Osterhasen verteilt, und die traditionelle Verabschiedung der Messbesucher am Kirchentor durch Pfarrer Clemens Abrahamowicz und Kaplan Pawel Marniak geriet zu einem fröhlichen Austausch vieler österlicher Segenswünsche.
