Am 2. April 2010 erinnerte sich die Pfarrgemeinde mit dem Kreuzweg und der Karfreitagsliturgie an den Tod Jesu. Bewegende Momente in St. Anna - Baumgarten.
Pünktlich um 15 Uhr versammelte sich die Gemeinde im Gebet vor der 12. Station des Kreuzweges. Die Gesänge aus Taizé begleiteten wie schon am Gründonnerstag das Gedenken.
Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. Um die neunte Stunde rief Jesus laut: "Eli, Eli, lema sabachtani?", das heißt: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: "Er ruft nach Elija." Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Die anderen aber sagten: "Lass doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft." Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er seinen Geist aus. Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: "Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!" (Gotteslob)
Die Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu begann um 19 Uhr. Das Evangelium nach Johannes schildert die letzten Stunden im Leben Jesu.
zum Johannes-Evangelium
Drei Mütter
In seiner Predigt erzählte Kaplan Pawel Marniak von drei Frauen, die ihn sehr betroffen machen.
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Die Italienerin Soile Lautsi hatte im Vorjahr beim Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte erfolgreich eingeklagt, dass das Kruzifix in Klassenzimmern gegen die Religionsfreiheit der Schüler sei und den Eltern die Freiheit nehme, ihre Kinder nach ihren
philosophischen Überzeugungen zu erziehen, und ist nicht mit der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar.
- Die zweite Frau ist die Mutter eines AIDS-Toten, der in den letzten Stunden seiner Mutter ein Handtuch gegeben hat, damit sie ihre Tränen trocknen kann.
- Die dritte ist die Gottesmutter, die beim Tod des Sohnes dabei ist. Ihr ist der Pieta-Altar geweiht mit dem Gebet: „Neige, du Schmerzensreiche, dein Antlitz gnädig meiner Not!“
Kaplan Marniak zitierte über das Kreuz aus dem Ersten Korintherbrief des Apostels Paulus:
„Die Botschaft vom Kreuz ist nämlich für die, die verloren gehen, eine Dummheit, aber für uns, die gerettet werden, ist sie Gottes Kraft. [... ] Die Juden wollen Wunder sehen, die Nichtjuden suchen Weisheit, aber wir, wir predigen, dass der Gekreuzigte der von Gott versprochene Retter ist. Für die Juden ist das ein Skandal, für die anderen Völker eine Dummheit, aber für die, die Gott berufen hat - Juden oder Nichtjuden - ist der gekreuzigte Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“ (1 Kor, 18)
Die Kreuzverehrung und die einfache Kommunion folgten. Der Abend endete mit der Grabwache: „Adoramus te Domine“ – Wir beten dich an ...
Die Feier wurde vom Kirchenchor, der sein bestes Können zeigte, und von GOoD News, verantwortlich für die stimmungsvollen Lieder aus Taizé, begleitet. Danke für diesen Einsatz!