Wie es in Baumgarten schon seit Jahren Tradition ist, stand auch im Jahr 2011 das Symbol des Esels, auf dem Jesus nach Jerusalem eingezogen ist, im Mittelpunkt der Feier des Palmsonntags. Und zur Freude der vielen Kinder waren wieder "unsere" beiden Esel aus dem Kahlenbergerdorf da!
Bei strahlendem Sonnenschein zog die gesamte Baumgartner Geistlichkeit (Pfarrer Clemens Abrahamowicz, Kaplan Pawel Marniak, Diakon Christoph Buda, Diakon Michael Weninger) mit einer großen Zahl von Ministranten zum Seniorenwohnhaus "Gustav Klimt" in die Felbigergasse 81. Dort wartete bereits eine große Schar von Gläubigen mit Palmkätzchen in den Händen auf die feierliche Segnung und die Verkündigung des Evangeliums vom Einzug Christi in Jerusalem.
In seiner Predigt erläuterte Pfarrer Clemens Abrahamowicz die tiefe Symbolik des Esels: Jesus wählte nicht ein stolzes Pferd, oder einen furchteinflößenden Elefanten als Reittier, sondern das Arbeits- und Lasttier der armen Leute, den kleinen Esel. Als Erwachsener auf einem Esel sitzend reichen die Füße praktisch bis zur Erde, auch das ist ein Zeichen dafür, dass Christus immer "am Boden bleibt", immer erdverbunden mit den einfachen Menschen. Zum Schluss zitierte Pfarrer Abrahamowicz den brasilianischen Erzbischof Dom Helder Camara, der immer wieder betete:
Dann bewegte sich der Festzug durch den Klimt-Park, die Felbigergasse und Pachmanngasse zur Kirche, begleitet von Jubelliedern und den Glocken von St. Anna.
Mittendrin der Esel, auf dem der Ministrant Pauli ("Jesus") Platz genommen hatte, am Zügel geführt von Ministrant Jonas ("Petrus").
Am verschlossenen Kirchentor angekommen, klopfte Pfarrer Clemens Abrahamowicz mit dem Passionskreuz an das Portal, das sich sogleich öffnete: "Das Kreuz ist der Schlüssel zum Leben," erklärte er, und die Kirche füllte sich mit etwa 300 Erwachsenen und 120 Kindern.
Die Kleinsten versammelten sich in der Krypta rund um Thomas Theiner, der ihnen über das Wirken Jesu erzählte, während in der Kirche die Passion nach Matthäus mit verteilten Rollen gelesen wurde, sorgfältig vorbereitet von Sabine Saminger und Kaplan Pawel Marniak.
Die größeren Kinder brachten brennende Kerzen zum Lichterkreuz, ebenso wie Brot, Wein, das Seil zur Gefangennahme, den Hahn, die Dornenkrone, Hammer und Nägel, die Tafel "INRI"und zuletzt einen großer Stein als Symbol für das heilige Grab.
Beim Opfergang schließlich waren alle Kinder wieder vereint, sie brachten die Hostien, den Messwein, ein riesiges Papierherz und viele einzelne Rosen zum Altar.
Während die Kommunion ausgeteilt wurde und alle Kinder das Kreuzzeichen auf die Stirn bekamen, sorgte Isabella Voill mit ihrer unvergleichlichen Stimme für die musikalische Begleitung.
Zum Auszug bildete dann noch einmal die Trompete von Konrad Monsberger, begleitet von Martin Voill an der Orgel, den gewünschten festlichen Rahmen.