Es ist wohl – sofern es überhaupt noch einen braucht – der endgültige Beweis dafür, dass es mittlerweile ein Fixpunkt im Pfarrleben Baumgartens geworden ist: Das Maxilager hat nun ein eigenes Logo, entworfen von einem der elf Erwachsenen, die sich auch heuer wieder gemeinsam auf die Reise machten. Am ersten Sommerferienwochenende 2009 fand bereits zum zweiten Mal ein Lager nur für Erwachsene statt!
„Wir wollen aber schon gemeinsam im Zimmer sein!“, konnte man am Wiener Südbahnhof hören. Der im Zuge des Abrisses bereits fehlende Löwe – diente er doch seit Äonen als Treffpunkt für sämtliche Lagergruppen – wühlte so manchen offenbar noch zusätzlich emotional auf.
Bei den Großen ging es an diesem Tag eben zu wie bei den Kleinen, zwei Männer und neun Frauen wollten es wieder einmal wissen und versetzten sich gemeinsam in die Kindheit zurück. Das gelang ihnen wie bereits im Vorjahr auch diesmal wieder prächtig – erfreulicherweise waren sogar drei neue Gesichter dabei -, möglicherweise ein Grund für die Frage des Schaffners: „Sind die wirklich alle über 18?“
Nach einer kurzen aber heiteren Zugfahrt und einem durch Abstecher in Sonnenblumenfelder geprägten Fußmarsch erreichten die Maxi-Kinder und ihre vier Leiter schließlich das ersehnte Quartier in Margarethen am Moos. Zimmereinteilung und Abwaschdienst waren rasch ausverhandelt und so konnte man sich erst einmal in aller Gemütlichkeit dem Lunch-Paket und dem Mittagspausenkaffee zuwenden. Letzterer war freilich eine großzügige Ausnahme der Lagerleitung, waren doch Erwachsenengegenstände eigentlich strengstens verboten. Nur eine Krawatte wurde heimlich aufs Lager geschmuggelt.
Um 15.30 Uhr war es dann aber mit der Ruhe vor dem Sturm vorbei. Bei Kennenlernspielen wie Obstsalat, Afrikanisches Theater und Gordischer Knoten machten sich zuerst große Verwirrung und wenig später großer Spaß breit. Nicht weniger turbulent ging es bei den obligatorischen Kindischen Spielen zu. Bilder mussten mit den Füßen gezeichnet, andere Menschen blind gefüttert und Soletti um die Wette gegessen werden.
Volle Konzentration war auch beim Workshop „T-Shirt bemalen“ angesagt. Galt es doch, zuerst ein eigenes Logo fürs Maxilager zu entwerfen und dieses dann erkennbar auf allen elf T-Shirts zu reproduzieren. Es ist gelungen, wie auf dem Gruppenfoto leicht erkennbar ist, und ab sofort sind diese Kleidungsstücke ein Fixpunkt auf der Gepäcksliste.
Beeindruckende Leistungen erzielten die großen Mädchen und Buben nicht nur beim Grillen (eine sonst seriöse Caritas-Assistentin prahlte gar damit, 5 kg Würstel locker runterzuschlingen), sondern vor allem bei den in der Dämmerung angesetzten Kooperationsspielen. Höhepunkt dabei war das Spinnennetz, durch welches alle Lagerteilnehmer gelangen mussten, ohne es zu berühren. Nur durch exakt koordinierte Zusammenarbeit konnte dieses Meisterstück gelingen.
In der Nacht wurde schließlich zum Ausklang ein Lagerfeuer entzündet, um das sich alle voll Freude singend scharrten. Und mag der Gesang auch nicht konzertreif gewesen sein, innig war er allemal! Noch bis nach Mitternacht saß die ganze Gruppe zufrieden und gemütlich im Garten zusammen.
Immer wieder zeigten sich verblüffende Ähnlichkeiten zwischen den Eltern und ihren dazugehörigen Kindern. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Großen in aller Herrgotts Früh unruhig wurden und die Leiter mit einem vor der Zimmertür vorgetragenen Ständchen weckten.
Nach dem Besuch der Sonntagsmesse in der ans Quartier angrenzenden Kirche stand das bei allen Kindern beliebte Kochduell auf dem Programm. Aus gewissen Zutaten mussten die drei Gruppen entweder eine Suppe, Hauptspeise oder Nachspeise kreieren und diese auch noch optisch ansprechend servieren. Nach zwei Stunden intensivster Vorbereitungen war es dann so weit: Es wurde zu Tisch gerufen und die strenge Jury vergab bis zu fünf Sterne pro Kategorie.
Weniger nobel ging es am Sonntagnachmittag zu. Wurden doch rohe Eier einfach aus dem zweiten Stock geworfen. Das heißt, natürlich nicht einfach so: Beim Spiel „Eierflyer“ mussten die fragilen Wurfgeschoße zuerst mit wenigen zur Verfügung stehenden Materialien zu einer sanften Landung gebracht und mit einem gereimten Slogan zum Überleben motiviert werden.
Zum Abschluss des Lagers stand dann noch Grüngabelbock auf dem Tagesplan. Einem Zoodirektor waren seine extrem seltenen und ebenso seltsamen Tiere entflohen. Nur durch liebevolles und geduldiges Heranlocken durch die Maxi-Kinder konnten sie wieder zurückgeholt werden. Dabei musste auf die Eigenheiten der Tiere große Rücksicht genommen werden. So ließ sich beispielsweise das gelbgeflochtene Zuckermäulchen nur durch Süßigkeiten und geflochtene Zöpfe zum Weitergehen bewegen.
Nach dem Happy Cleaning hieß es schließlich am Abend wieder Abschied nehmen von Margarethen am Moos. Der Fußmarsch wurde angetreten, der Zug versäumt, der nächste durch lautes Gelächter für andere Fahrgäste unbrauchbar gemacht und letztendlich kamen die elf großen Mädchen und Buben wieder heil in Wien an. Und ob es das Maxilager nächstes Jahr wieder geben würde, darüber ließen die Maxi-Kinder nicht einmal eine Diskussion zu. Der Trip in die Kindheit ist längst fix gebucht.