Weißer Sonntag: Mein Herr und mein Gott!

Wie jedes Jahr war auch der 2. Sonntag der Osterzeit 2009, der "weiße Sonntag", ganz durch die Geschichte vom "ungläubigen Thomas" geprägt, die uns im Evangelium (Joh. 20, 19-31) verkündet wurde: Der Apostel Thomas bekennt erst dann "Mein Herr und mein Gott!", als er den Auferstandenen mit eigenen Augen sieht. Doch diese Schriftstelle und die beiden Lesungen (Apg 4, 32-35 und 1 Joh 5, 1-6) haben auch noch viele andere Aspekte, die eine nähere Betrachtung wert sind.

Das Team rund um Maria Erasim hatte für die musikalische Gestaltung dieser Familienmesse Martin Zehetner mit seinen Saxofonen gewonnen, der von der Orgelempore aus die Kirche mit Wohlklang füllte. Die meditative Einstimmung sowie die Verkündigung der Lesungen und des Evangeliums wurden von stimmungsvollen Bildern begleitet.


Im Kinderwortgottesdienst führte Thomas Theiner den jüngsten Messbesuchern vor Augen, wie wir auch in unserem Alltag immer wieder auf das vertrauen müssen, was uns andere erzählen. Und selbst wenn uns das Erzählte völlig unglaublich erscheint, kann es sich später als wahr erweisen, wenn wir es mit eigenen Augen nachprüfen können:


In einer kleinen Schachtel sei "etwas ganz Großes, ein Elefant", behauptete Thomas, und ließ die kleine Schachtel mit den Worten "ein Elefant" von Hand zu Hand weiterreichen. Nachdem sie alle in der Hand gehabt hatten, durfte ein Kind die Schachtel öffnen. Heraus kam tatsächlich nicht nur ein Elefant, sondern sogar zwei kleine Spielzeugtiere!


Dann machte "ein Geheimnis" die Runde. Die Dose verbarg ein Herz, Symbol der Liebe Gottes zu den Menschen, vor unseren Blicken. Diese Liebe zu entdecken, sie anzunehmen und in der Liebe zu den Mitmenschen zu leben, muss immer unser Bestreben sein.


Ein Herz bildete auch das Zentrum eines Holzkreuzes, das von den Kindern beim Opfergang in die Kirche gebracht und im weiteren Verlauf des Gottesdienstes mit bunt bemalten Papierherzen und Blumen geschmückt wurde


Die Predigt von Pfarrer Clemens Abrahamowicz begann mit einer kurzen Gesangsstunde: Das dreimal gesteigert gesungene "Halleluja" der Osternachtsliturgie diente als Symbol für das erst zaghafte, später immer mutigere Bekenntnis der Apostel zum auferstandenen Christus. Dieses Wachsen im Glauben und in der Verkündigung des Evangeliums sollten wir uns zum Vorbild nehmen, verlangte Pfarrer Abrahamowicz. Vor allem müssten wir aber bereit sein, das Kommen Jesu in unsere Mitte auch anzunehmen, denn: "Er kommt nicht mit Pomp und Lärm, sondern ganz still und leise mit den Worten "Friede sei mit euch!". Und unser Glaubensbekenntnis muss in Wahrheit darin bestehen, Christus unser Herz zu schenken, wie es das Wort "Credo" von seinem Ursprung her ausdrückt: Cor dare - das Herz schenken!"


Die Agape nach dem Gottesdienst fand bei strahlendem Sonnenschein östlich der Kirche statt und stand unter dem Motto "Coffee to help", einer Spendenaktion der Caritas für Kinder in Not. Kaffee und Kuchen waren schnell zu Ende, und die bereitgestellten Spendenkörbchen reichlich mit insgesamt € 111,10 gefüllt.