Es gibt wohl nicht viele Traditionen in der katholischen Kirche, die bei Jung und Alt gleichermaßen so beliebt sind. Die Rorate-Messen sind eine davon. In Baumgarten wurden heuer an den Dienstagen um 6 Uhr Früh im Kerzenlicht wieder Rekorde gebrochen. Und so wurde das Frühstück kurzerhand verlagert.
von Rafael Riedler
Fotos: Vu Phan Quoc
Es ist erst ein paar Jahre her und man kann es sich heute kaum vorstellen, doch vor nicht allzu langer Zeit waren die Rorate-Messen in Baumgarten ein absoluter Geheimtipp und beim anschließenden Frühstück reichte der Tisch im kleinen Raum des Pfarrhofs locker aus für die ca. 10 Mitfeiernden. Diese Zeiten sind Geschichte, scheint doch das Frühaufstehen zum Volkssport Nummer eins für die Besucher von St. Anna geworden zu sein. Die ganz besondere Stimmung eines Gottesdienstes am Beginn des Tages - vor Schule oder Arbeit - ohne elektrisches Licht nur im Schein zahlreicher Kerzen lockt mittlerweile Gemeindemitglieder aller Generationen in Scharen in die Pfarrkirche. Allein über 70 Kinder fanden sich bereits bei der ersten Rorate in diesem Advent ein.
Nicht übel gelaunt und verschlafen - wie man angesichts der beinahe unchristlichen Uhrzeit vielleicht vermuten könnte - strömen die Menschen in die Kirche, sondern fröhlich und voller Vorfreude. Ein kleiner Chor aus tapferen Sängern und Musikern führt durch die adventlichen Lieder und Kaplan Pawel Marniak holt die vielen Mädchen und Buben in einer kindgerechten Predigt dort ab, wo sie gerade mit ihren Gedanken rund um Weihnachten sind.
Doch Anpacken heißt es für unseren Kaplan auch beim gemeinsamen Frühstück, das erstmals in der Geschichte Baumgartens aus Platzgründen von der Krypta ins Pfarrheim verlagert wurde. Eine Heurigenbank nach der anderen muss herbeigeschafft werden, sodass alle gemütlich bei Kakao, Semmerl und Nutella zusammensitzen können.
