Dass die Sterblichen auch ein Händchen für Wirtschaft haben, konnten sie heute beweisen. Unternehmen wurden erst durch Arbeitskraft belebt bevor anschließend selbst welche gegründet wurden. Das ganze Geld, dass dabei erwirtschaftet wurde, konnte anschließend im Casino wieder verspielt werden.
von Florian Csizmazia
Fotos: Alle Kinder!
Wäre ich nicht der Götterbote und hätte dementsprechend ein gesichertes Einkommen über die nächsten 30.000 Jahre, wäre ich nach diesem Tag wohl ziemlich verzweifelt. Immerhin hab ich heute mein letztes Hemd im Casino an die Sterblichen verloren! Die waren davor übrigens auch schon ganz schön fleißig am Geld verdienen. Nachdem dem Olymp für die Hochzeit noch ordentlich Leben eingehaucht werden musste, schwärmten sie aus, um bei verschiedensten Unternehmen anzuheuern. Kamerafrauen und -männer, JournalistInnen, PostbotInnen, uvm. wuselten am Olymp herum und brachten die Unternehmungen zum florieren.
Kein Wunder, dass da auch einige Kriminelle auftauchten, die sich das teuer verdiente Geld unter den Nagel reißen wollten. Die Polizistinnen und Polizisten hatten alle Hände voll zu tun, um DiebInnen, SteuerhinterzieherInnen und sonstige Untäter zu fassen und vor Gericht zu bringen. Zweiminütige Gefängnisstrafen wurden ausgesprochen, ob die TäterInnen sich dadurch wirklich bessern, ist zu bezweifeln. Nachdem sich alle genug Geld für ein Mittagessen (lecker Hotdogs) angespart hatten wurden die ersten eigenen Geschäfte eröffnet.
Im (kleinen) Casino konnte schon für den Abend geübt werden (mehr dazu später) und der Massagesalon machte sogar Hausbesuche! Auch ich ließ mir meine Flügel massieren und ich sag’s euch: so entspannt war ich schon lange nicht mehr! Das Highlight war dann wohl die große Modeschau mit den wunderschönen Aphrodites Secret Models und den neuesten Kollektionen von Zeus Lagergott.
Ihr wisst was jetzt kommt, oder? Die Hochzeitsbegleitung für Hades. Naja. War wohl wieder nix. Diana zeigte sich beim Probedinner nicht unbedingt von ihrer besten Seite. Füße am Tisch und Mit-den-Fingern-Essen findet auch Hades nicht so toll und so müssen wir weiter warten auf die perfekte Partnerin für unseren “Hadilein”. Ich habe aber ein gutes Gefühl, dass es morgen so weit sein könnte. Wir bleiben am Ball!
Zum Abendessen wurden wir heute mit allerlei Gegrilltem und gefühlt 100.000 Beilagen verwöhnt. Da musste ich meinen Teller so voll schaufeln, dass ich ihn kaum tragen konnte, so gut war das alles! Als sich alle Götter und Sterblichen ihren feinsten Zwirn angezogen hatten, die Haare gestylt und die Gesichter geschminkt waren, durften wir das große Göttercasino betreten. Verzweiflung und Glück lagen nah beieinander bei Bingo, Roulette, Uno, Memory und vielen anderen Spielen. Die besonders Risikofreudigen trauten sich auch, in einer Partie Schere, Stein, Papier gegen mich anzutreten. Das gewonnene Geld konnte am Götterbuffet gegen Flüssiges und Knuspriges eingetauscht werden.
Jetzt blicke ich aber schon mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf den morgigen Tag, immerhin steht die Hochzeit an, auf die wir alle uns schon so lange vorbereiten. Das bedeutet aber auch, dass die Zeit mit unseren sterblichen Gästen am Olymp dem Ende zugeht. Naja, morgen ist auf jeden Fall auch noch ein spannender Tag!
