Christbäume im Lichterglanz, leise Weihnachtslieder, wunderschöner Blumenschmuck, der Altarraum zur
Bühne umgewandelt,
aufgeregte Kinder,
eine gesteckt volle Kirche – das ist die Kinderkrippenfeier in Baumgarten
von Christine Szedenik
Fotos: Bao Vu Phan Quoc und Jan Navratil
„Ich verkündige euch eine große Freude.“ In der bis auf den letzten Stehplatz gefüllten Baumgartner Kirche mit den schön geschmückten Christbäumen und dem stimmungsvollen Lichterglanz ist diese Freude, die der Engel verkündet, schon zu Beginn der alljährlichen Kinderkrippenfeier spürbar. Pfarrer Pawel Marniak als Evangelist und Erzähler der Weihnachtsgeschichte und die Erstkommunionskinder, ganz authentisch und intensiv als Hauptfiguren, nehmen die versammelte Gemeinde mit nach Betlehem vor ca. 2000 Jahren.
Berührend wie der Engel Gabriel Maria die Geburt ihres Kindes ankündigt und diese nicht lange zögert, sondern dem Ruf Gottes folgend ja sagt, ohne zu wissen worauf sie sich eigentlich einlässt. Zu Herzen gehend mit welcher Demut Elisabeth Maria bei deren Besuch empfängt und die Frauen sich über ihre Mutterschaft freuen.
Menschlich gut nachvollziehbar der nachdenkliche Josef, der vom Engel
beruhigt wird und sich mit Maria dann auf die beschwerliche Reise nach Betlehem machen muss.
Begleitet von traditionellen Weihnachtsliedern begeben wir uns mit Maria und Josef auf Herbergssuche, erleben die Wegweisung zweier Herbergen und letztendlich das Angebot des Stalles, in dem das große Wunder der Geburt Jesu, des Retters der Welt, stattfindet.
Und als erstes hören die einfachen Hirten auf dem Feld von den Engeln die frohe Botschaft und sie eilen, geführt vom Stern, zu dem Kind in der Krippe.
In der Ferne – dieses Mal von der Orgelempore der Kirche – sieht man schon die drei Sterndeuter, die sich ebenfalls auf den Weg zum neugeborenen „König“ machen.
Anders als in den Jahren davor endet die Geschichte jedoch nicht mit der Anbetung des Kindes. Pfarrer Pawel Marniak hat sich etwas Neues einfallen lassen. Die große Schar der Ministranten holt in feierlicher Prozession das Friedenslicht, das jedes Jahr aus der Geburtsgrotte in Betlehem gebracht und in vielen Ländern ausgeteilt wird, aus der Anbetungskapelle und bringt es nach vorn. Emil, unser heiliger Josef, erklärt, dass Jesus das Licht ist, das nun für alle Menschen in die Welt gekommen ist.
Bei diesen Worten wird das „Jesus-Baby“ Anton Paul Maria aus der Krippe genommen und in die Arme seiner Mutter gelegt, an seine Stelle kommt nun ganz feierlich die Laterne mit dem Licht. Ergriffen betet die ganze Gemeinde dann das Vaterunser, bevor die heilige Kommunion gespendet wird. Mit kleinen Laternen, die in der Kapelle vorbereitet sind, kann das Friedenslicht mit nachhause genommen werden. Und es leuchten nicht nur die Kerzen auf dem Heimweg, es leuchten ganz besonders die Augen der Menschen, die diese wunderschöne, berührende Feier miterlebt haben.