Die Osternacht: Ein Licht, das uns Hoffnung gibt

Osternachtsfeier in Baumgarten, das war auch heuer wieder viel Tradition, feierliche Stimmung, großartige Musik und die ersten Ostern, die wir mit Pawel Marniak als unserem neuen Pfarrer feiern durften. Und trotz Ferien und nächtlicher Stunde war die Kirche voll mit erwartungsvollen Besuchern.

von Martin Kainz

Fotos: Martin Kainz und Bao Vu Phan Quoc



Schon von weitem ist das brennende Osterfeuer vor der Kirche zu sehen. Ein Feuer, das nicht bedrohlich wirkt, sondern ganz im Gegenteil: einladend, wärmend, Sicherheit gebend.

Feuer, Wasser und das Licht als Gegensatz zur Dunkelheit, Symbole denen in der Osternachtsfeier eine große Bedeutung zukommt.

 

Die Messe beginnt vor der Kirche mit der Lichtfeier. Die große Osterkerze mit der Jahreszahl 2017 wird an dem Feuer entzündet und rasch verbreitet sich das Licht von Kerze zu Kerze in der Kirche. Für viele ist das einer der schönsten Momente im Kirchenjahr, wenn unsere Kirche nur durch die Kraft des Feuers, ohne elektrischen Strom oder sonstige Hilfsmittel, von einem kleinen Licht ausgehend erleuchtet wird. Das Licht, das sich von Mensch zu Mensch verbreitet, wie eine gute Nachricht, die rasch weitererzählt wird.

 

 

Nach dem wunderbar ausdrucksvoll vorgetragenen Exultet hören wir Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament. Die Lesungen verkünden uns, wie Gott sich von Anfang an um uns Menschen angenommen hat. Von Text zu Text spürt man mehr die Erwartung und Vorfreude, und dann ist der Moment da:

Das Licht geht in der Kirche langsam an, und nach den Tagen der Stille läuten nun die Glocken und die Orgel erklingt wieder. Die gesamte Gemeinde stimmt laut und freudig das Gloria „Ehre, Ehre“ an. Christus ist auferstanden und die Dunkelheit weicht nun endgültig dem Licht!

 

In seiner Predigt verweist unser Pfarrer auf die drei wichtigsten Zeichen unseres Glaubens: auf die Kerze, das Kreuz und die Abbildung des auferstandenen Jesus. Er ruft uns zur Nächstenliebe und gegenseitigen Unterstützung auf, bei Flüchtlingen genauso wie in unserer Familie und Nachbarschaft.

Danach folgt der dritte Teil der Messe, die Tauffeier. Das Taufwasser wird mit der Osterkerze geweiht, die Gemeinde erneuert das Taufbekenntnis und heuer werden wir Zeugen eines unvergessliches Erlebnisses: Vier Erwachsene, die sich ein Jahr lang intensiv darauf vorbereitet haben, empfangen die Taufe, die Firmung und dann auch die Erstkommunion. Was für eindrucksvolle Momente!

 

Mit dem letzten Teil, der Eucharistiefeier, endet die Osternachtsmesse, bei der das pompöse „Und er wird auferstehen“ vom auch heuer wieder großartigen GOoD-News-Chor einen perfekten Schlusspunkt setzt.

 

Doch dann beginnt für uns Baumgartner natürlich noch die alljährliche „Nachspielzeit“ im Pfarrheim: Dort wird bis zum frühen Morgen bei einer ausgiebigen Osteragape mit Schinken, Eiern und Süßem das Wunder des Osterfests weitergefeiert.

 

In unsicheren und schwierigen Zeiten, wie wir sie derzeit erleben, zeigt einem gerade diese Heilige Messe, dass Ängstlichkeit oder gar Resignation fehl am Platz sind. Nach der Finsternis kommt das Licht, und der Bund, den wir mit Gott über die Taufe geschlossen haben, ist unsere Sicherheit und Orientierung in dieser Zeit. Und wenn wir über Schreckensmeldungen aller Art, mit denen wir medial ständig konfrontiert werden, zu zweifeln beginnen, so sollen wir uns diese Nacht in Erinnerung rufen: Die Liebe ist stärker als Gewalt und Tod! Christus ist glorreich auferstanden!