Osternacht: Die Lichtspur Gottes

In der Osternacht 2018 wurde die "Lichtspur Gottes" vom alten bis zum neuen Testament geführt. Von der tiefschwarzen Kirche, wo das Osterlicht den ersten Schein aus der Dunkelheit brachte, über die Entstehung der Welt bis hin zur Segnung der Osterkörbe und der Agape im Pfarrheim wurde die Auferstehung Christi gebührend gefeiert.

von Julia Stadler

Fotos: Bao Vu Phan Quoc



 

Das Buch Genesis - die Entstehung der Welt. In der ersten Lesung der Osternacht des Jahres 2018 heißt es: "Er hat das Licht von der Finsternis geschieden". Gemäß diesen ersten Worten war es stockdunkel in der Kirche, als sich die Pfarrgemeinde zur diesjährigen Auferstehungsfeier Jesus Christi versammelte.

Die Osterkerze war das erste Licht, das in 3 Stationen vom vor der Kirche entfachten Osterfeuer in die Kirche getragen wurde. Nach und nach wurde es heller in der Kirche - zuerst durch die vielen Messbesucher und deren Kerzen und später durch das Anzünden der Kerzen auf den Kerzenständern, die inmitten der Kirchenbänke einen Weg des Lichtes durch die Dunkelheit symbolisierten.

Nach der Erzählung der Entstehung der Welt, wo Gott die Erde mit allen Tieren und Pflanzen und Gewässern an uns Menschen, die er als Abbild seiner selbst geschaffen hatte, übergab hörten wir noch eine weitere Textstelle aus dem Buch Genesis: jene von Abraham und seinem Sohn Isaac. Gott ist ein Licht des Lebens, erfahren wir hier. Im Buch Exodus und der dritten Lesung geht es um Mose und den Auszug aus Ägypten, dem Weg zum Licht der Freiheit. Der Chor singt danach passenderweise: "Ihr Weg ist noch weit, doch sie haben die Kraft, denn in ihren Herzen ist Gott." Auch in der vierten und fünften Lesung geht es um die immer wieder erwähnte Lichtspur Gottes, die uns vom alten bis ins neue Testament geführt hat und durch die Osterkerze und Taufkerze weiterstrahlt. 

Pfarrer Pawel Marniak erklärt uns in seiner Predigt, was der Unterschied dieser besonderen Nacht zu jeder anderen Nacht ist: Ohne Sünde gäbe es keinen Sinn darin, Ostern und die Auferstehung zu feiern. Jesus ist aus Liebe zu uns und allen gestorben und hat so eine Lichtspur zum Himmel für uns bereitet. Und genau in dieser besonderen Osternacht erfahren wir es hautnah: Die Sünde hat keine Macht mehr, weil Jesus gewonnen hat. Man muss, so sagt es unser Herr Pfarrer nicht zum ersten Mal: "... nur Gott vertrauen und nach vorne schauen." 

Traditionsgemäß fand auch diesmal wieder nach der Segnung der mitgebrachten Speisen ein gemütliches Beisammensitzen und Feiern der Auferstehung Jesu im Pfarrheim statt. Bei Osterbrot und Osterwein, Osterfleisch und Ostereiern saß man noch lange beieinander, feierte, tanzte und sang gemäß den Worten eines bekannten Liedes: "Wer an mich glaubt, und wenn er auch stirbt, der wird ewig leben!".