In der viel beachteten Enzyklika LAUDATO SI von Papst Franzikus setzt sich der Heilige Vater mit der Sorge für das gemeinsame Haus auseinander. Das Team zur Bewahrung der Schöpfung wollte darauf aufbauend in einer Messe unser Bewusstsein für die Schönheit der Schöpfung stärken.
von Manfred Kainrath
Fotos: Harald Preyer
In der von Kaplan Rafal Bochen mit seinem, wie er selbst sagte, besten Freund Stanislaw Kardasz aus Polen zelebrierten Messe wurde ganz bewusst auf elektronische Hilfsmittel wie Beamer oder Musikverstärker verzichtet.
In den Kyrierufen wurde bereits der Bezug von allem, was uns umgibt, zu Gott Vater hergestellt. Auch die Liedauswahl zeigte, dass sich in dieser Messe alles um die 4 Elemente, den Umgang mit ihnen und die Dankbarkeit, dass wir in dieser schönen Welt leben dürfen, drehte.
Den roten Faden bildete die Schubert-Messe (GL 711), die um Lieder wie "Alle meine Quellen" und bei dieser Thematik natürlich den "Sonnengesang" ergänzt wurden.
In der ersten Lesung aus dem Buch der Weisheit blieb der Satz "Ich betete und es wurde mir Klugheit gegeben" hängen. Unwillkürlich wünscht man sich das für so manchen Verantwortungsträger.
Nach der Lesung über die Macht des Wortes Gottes hörten wir das Evangelium zur Thematik "Reichtum und Nachfolge", bekannt durch den Ausspruch Jesu "Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt".
In seiner Predigt erinnerte uns Rafal Bochen, dass es nicht wichtig ist, welche Meinung man über mich hat ("ich bin ein guter Mensch"), sondern dass es einzig und allein darum geht, Gutes zu tun. Und zu danken, zu danken für die Liebe, die Gesundheit, das Leben, die Freundschaften, für gute Menschen, einfach für ALLES.
Nach Fürbitten, in denen für Augenmaß in der Nutzung der Technologien, für unser Bewusstsein für die Schönheit Seiner Schöpfung, aber auch unserer Verantwortung für sie gebeten wurde, wurden vor der Gabenbereitung die 4 Elemente zum Altar gebracht. Begleitet wurde jedes Element von einem passenden Absatz aus dem Sonnengesang.
Wasser:
„Gelobt seist du, mein Herr für Schwester Wasser. Sehr nützlich ist sie und demütig und kostbar und keusch.“
Luft:
„Gelobt seist du, mein Herr, für Bruder Wind, für Luft und Wolken und heiteres und jegliches Wetter, durch das du deine Geschöpfe am Leben erhältst.“
Feuer:
„Gelobt seist du, mein Herr, für Bruder Feuer, durch den du die Nacht erhellst. Und schön ist er und fröhlich und kraftvoll und stark.“
Erde:
„Gelobt seist du, mein Herr, für unsere Schwester, die Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt, mit bunten Blumen und Kräutern.“
Den Abschluss der heiligen Messe bildete die vertonte Fassung des Gebets "Sonnengesang" von Franz von Assisi aus dem 13. Jahrhundert.
Noch etwas zum Nachdenken:
"Die Umwelt ist in der Logik des Empfangens angesiedelt. Sie ist eine Leihgabe, die jede Generation empfängt und an die nächste Generation weitergeben muss." (aus dem Hirtenbrief der portugiesischen Bischofskonferenz, 2003)