Weihnachten, das Fest des Glaubens in der Kirche und unserer Gesellschaft, bildet den Höhepunkt eines langen Wartens und der Vertiefung in die „wunderbare“ Geschichte der Geburt Jesus.
Wie der Evangelist Lukas berichtet, wird der lang ersehnte Messias in armseliger Umgebung geboren, in Gesellschaft von Ochs und Esel, von Hirten und Engeln. Über allen strahlt aber der Stern, der durch die Finsternis führt.
Licht spricht die Seele an, setzt Emotionen frei.
Die kurzen Tage und langen, finsteren Nächte wecken die Sehnsucht nach Licht, man holt sich grüne Zweige ins Haus und erfand Lichtrituale, die in unsere Wohnungen Eingang finden.
Den Beginn macht der Adventkranz. Er war eine Idee des evangelischen Theologen J.H. Wiehern (19.Jh.), der in Hamburg ein Jugendheim leitete und jeden Tag eine Kerze anzünden ließ. Dem Adventkranz - später nur mit vier Kerzen - folgte der leuchtende Christbaum am Bescher-Fest. Erzherzogin Henriette von Nassau führte ihn im österreichischen Kaiserhaus ein und bald folgten Adel und Bürger diesem schönen Brauch. Mit der Zeit wurde Weihnachten vor allem eine Bescherung für Kinder. Wohl steht dahinter die Idee der Gabenbringung der drei Magier für das Kind.
Zu den Bräuchen zählen auch die Rorate-Messen, die mit Kerzenschein gefeiert werden. Mit Licht ist die hl. Lucia schon seit 1780 vor allem in Schweden bekannt geworden, deren Name „als Leuchtende“ übersetzt wird. Auch der hl. Martin wird mit einem Lichter-Umzug geehrt.
Das Herbergsuchen – oder Frauentragen - wurde in vielen Pfarren eingeführt. Erfüllte Stunden und der Kontakt mit den Besuchten bringen die Rückbesinnung auf den eigentlichen Inhalt von Weihnachten.
Mittelpunkt der vorweihnachtlichen Zeit ist die Krippe, die seit dem hl. Franziskus wieder „populär“ wurde, verbunden mit den stimmungsvollen Weihnachtsliedern. Die prächtigen Wiener Kirchenkrippen stehen für alle jene bereit, die keine eigene Krippe haben.
Ein wichtiger Begleiter durch den Advent ist Johannes der Täufer. Er ladet uns ein, das Kommen des Herrn vorzubereiten, indem wir die Wege gerade machen sollen, die zu unserem und anderen Herzen führen. Auf unserem Weg zur Vorbereitung sind wir auch zur Hoffnung eingeladen, denn am Ende des Weges steht die Begegnung mit dem Kind in der Krippe.
Ein Beitrag von Helga Högl