Auch die traditionelle Osternacht fand im Jahr 2021 etwas anders als gewohnt statt. Nicht nur gab es drei verschiedene Termine in beiden Teilgemeinden, auch konnte man gemütlich von zuhause aus über den Livestream mitfeiern.
von Julia Stadler
Fotos: Rafael Riedler / Wolfgang Ehrendorfer
Die Auferstehungsfeier begann - nach den obligatorischen Sicherheitshinweisen - auch in diesem Jahr in einer stockdunklen Kirche, doch dies sollte eines der wenigen Merkmale sein, die an die Feiern der vergangenen Jahre (2020 ausgenommen) erinnern sollten.
Im ersten Teil der Feierlichkeiten, der Lichtfeier, wurde das Osterfeuer gesegnet und an ihm die neue Osterkerze entfacht. Gemeinsam mit den Ministranten und mitfeiernden Kaplänen und Seminaristen prozessierte Pfarrer Pawel Marniak in Baumgarten und Kaplan Rafal Bochen in Oberbaumgarten mit erhobener Kerze, dem einzigen Licht im Kirchenraum. Während der Prozession wurden nach und nach das Licht der Osterkerze durch die Kerzen der Ministranten an das Volk verteilt. Drei Stationen mit gesprochenem "Lumen Christi" und "Deo Gratias" später wurde das stark gekürzte Exsultet vorgetragen, nach dem der zweite Teil, der Wortgottesdienst, beginnen sollte.
Statt der üblichen bis zu sieben Lesungen aus dem Alten Testament und Neuen Testament mussten wir uns in diesem Jahr aufgrund der strikten Einschränkungen, die wir Covid-19 zu verdanken hatten, mit drei zufriedengeben. Wir hörten von einer verkürzten Form des Beginns des Lebens, der Schöpfung (Gen 1,1-2,2), bis zum Beginn des neuen Lebens in Christus, der Taufe (Rom 6,3-11).
Und danach war es dann endlich so weit, mit dem Gloria feierten wir die Rückkehr unserer Glocken aus Rom und damit die frohe Kunde: Jesus ist auferstanden!
Das Ehre sei Gott musste diesmal wieder gesprochen werden, um danach den Höhepunkt der Wort-Gottes-Feier zu starten, das Osterevangelium. Nach vierzig Tagen der Fastenzeit erklingt wieder das Halleluja und wir wissen, das Grab ist leer, er ist wahrhaft auferstanden.
Bei der Predigt erzählte uns Pfarrer Pawel Marniak eine Geschichte, die anfangs recht ungewöhnlich klang. Denn wie kann man einen Frisör mit dem Glauben an Gott vergleichen?
Bei der Tauffeier wurde das Taufwasser gesegnet und, da in diesem Jahr keine Taufe stattfinden konnte, erneuerten alle Feiernden ihr Taufversprechen. Übrigens: Ursprünglich war die Osternacht der einzige Tauftermin der Kirche!
Nach den Fürbitten ging es dann weiter mit der Eucharistiefeier. Im letzten Teil der Feierlichkeiten lief wieder alles wie gewohnt, wenn man von den besonderen Abstandsregeln bei der Kommunion absieht.
Natürlich wurden auch heuer wieder jene Speisen gesegnet, die die Pfarrgemeinde für die eigenen Osterjausen mitgebracht hatte. Bei den Verlautbarungen wurde dann noch mal darauf hingewiesen, nicht mehr in oder vor der Kirche zu verweilen, sondern still nach Hause zu gehen, da wir uns gerade im Lockdown befinden. Dies bedeutete auch, dass es heuer keine gemeinsame Osteragape geben würde, jedoch wurde eine gute Alternative gefunden: Eine Online-Easter-Party! In einer virtuellen Rooftop-Bar traf man sich und plauderte noch lange, nachdem uns Pfarrer Pawel Marniak und Kaplan Rafal Bochen wieder mit dem Ostersegen nachhause geschickt hatten.