Unsere Marke: Das Kreuz


Jetzt sind wir schon mittendrin, der zweite Tag des Triduums, der stillste, der traurigste, der bedrückendste. Doch wir wissen, welche Freude uns bald erwartet.

 

Text + Fotos Manfred Kainrath
Fotos: Wolfgang Ehrendorfer



Das „Zsammläuten“ eine Viertelstunde vor Beginn der Karfreitagsliturgie übernehmen die Ratschenbuam, bei uns besser bekannt als die Minis. Und sie machen ihre Sache gut, denn die Gemeinde folgt dem Ruf der Ratschen und kommt in die Kirche.

 

 

An diesem stillen, schmucklosen Tag erwartet uns in der Kirche wenig Einladendes, eine trübe Stimmung, kein Schmuck, ein nackter Volksalter, ein leerer Tabernakel, keine Orgel oder sonstige Musikinstrumente, diese scheinen mit den Glocken auf Betriebsferien in Rom zu sein.

 

Heute zelebrieren Pfarrer Pawel Marniak, Kaplan Moses Mgimiloko und Michael Weninger in Baumgarten, sowie Pfarrvikar Wolfgang Unterberger in Oberbaumgarten.

Es sind drei Teile, die die heutige Liturgie umfasst:

Als erstes ein Wortgottesdienst, der seinen Höhepunkt in der gesungenen Leidensgeschichte nach Johannes findet und von den großen Fürbitten (beuget die Knie) abgeschlossen wird.

 

Der wichtigste Teil ist freilich die Kreuzeserhöhung und -verehrung. Zunächst wird das Kreuz durch die Kirche zum Altar getragen und dabei wird der Leib Christi in drei Schritten enthüllt. Anschließend beginnt die Kreuzverehrung, bei der die Gemeinde eine Vielzahl von Blumen mitbringt, die so ein wenig Farbe in das heute schmucklose Ambiente bringen.

 

 

 

 

Im dritten Teil gibt es die Möglichkeit zur Heiligen Kommunion, der Leib Christi wird aus der Marienkapelle geholt, wohin er gestern gebracht wurde.

 

 

 

Nach den Verlautbarungen, Segen gibt es auch heute keinen, da die Liturgie erst mit der Osternacht abgeschlossen wird, ziehen die Geistlichen, die Minis und die gesamte Gemeinde zum Grab Jesu zur Grabeswache. 

 

Noch ein Blick zurück zur heutigen Predigt.

 

Darin beschäftigt sich unser Pfarrer mit dem Phänomen der Markenartikel bzw. den bekannten Marken. Um hier keine unausgewogene versteckte Werbung zu riskieren, erwähne ich keine der weltbekannten Suchmaschinen, Energy Drinks oder ähnliches, sondern einzig die stärkste Marke, deren Namenstag heute sozusagen begangen wird –

 

das KREUZ.

 

Eigentlich das Symbol für eine sehr grausame Hinrichtungsmethode der Römer, wird es durch Christus erhöht zum Siegeszeichen, zum Zeichen für unseren Glauben, unserer Liebe und zum Symbol der Hoffnung.

Es gibt keinen Winkel auf dieser Erde, wo die Bedeutung dieser, unserer Marke nicht bekannt ist.

 

Das ist uns heute der Trost und die Gewissheit, dass wir in der Osternacht lautstark feststellen werden:

 

„und er wird auferstehen, und er wird auferstehen, und er wird auferstehen, am jüngsten Tag!“