Mariabrunn - Ausgabe 311


1713 kommt die Pest über Baumgarten, das damals aus 44 Häusern besteht, in denen nur vier Todesfälle zu beklagen sind. Aus Dankbarkeit geloben die Baumgartner, jedes Jahr zur Gnadenmutter von Mariabrunn zu pilgern. 

 

Text+Fotos: Manfred Kainrath



 

… und daher gehen wir heute noch auf die jährliche Gelöbnis-Wallfahrt.  

Aber was versteht man denn eigentlich unter einer Gelöbnis-Wallfahrt?

 

Wallfahrt: „… aus verschiedenen religiösen Motiven (z. B. Buße, Suche nach Heilung) unternommene Fahrt oder Wanderung zu einem Wallfahrtsort, einer heiligen Stätte“, in unserem Fall, aufgrund eines Gelöbnisses von Baumgarten nach Mariabrunn zu pilgern

 

Gelöbnis: „im Allgemeinen ein religiöses oder auch weltliches Versprechen“, in unserem Falle jenes, jährlich aus Dankbarkeit eine Wallfahrt zu unternehmen

 

Wo das jetzt mal geklärt ist, wissen wir, aus welchem Grund wir uns am 5. Mai, einem Sonntag, wieder, und zwar zum 311. Mal, auf den Weg machen.

 

Schon die Messe steht ganz im Zeichen Marias, ihrer Fürsprache und unserer Bitten an sie. Die Kinder malen bunte Blumen, mit denen der Sockel, auf dem die Gottesmutter neben dem Altar steht, geschmückt wird. Nach der Messe wird an die Pilgerschar Verpflegung verteilt und dann geht’s auch schon los. 

Während die Jüngsten auf Rollern mit großem Elan vorne weg düsen und kaum zu bremsen sind, ist der Pilgerzug mit einem gemächlicheren Tempo unterwegs. Auf der Strecke, die bei Sonnenschein diesmal wieder durch das beschauliche Wiental führt, „sammeln“ wir noch weitere Pilgerinnen und Pilger auf.

 

Bei einer Rast im Ferdinand-Wolf-Park, bei der Pfarrer Pawel Marniak seine eigenen Zeitvorgaben ein wenig aus den Augen verliert, wird der mitgebrachte Proviant verspeist und vor dem Weiterwandern noch ein Gruppenfoto für die Pfarrchronik aufgenommen. 

 

Ein paar Regentropfen auf den letzten Metern vor Mariabrunn lassen niemanden verzagen, zumal der Regen noch rechtzeitig vor Erreichen des Ziels wieder versiegt und die schwarzen Wolken sich in den Westen verziehen. 

 

Während die Pilgerschar unterwegs ist, sind fleißige Helfer bereits seit einiger Zeit vor Ort in Mariabrunn und richten alles für die Agape danach her. Es will die Glut fürs Grillen entfacht werden, alle Ausgabestellen für Getränke, Kaffee, Kuchen und das Grillgut samt Gebäck werden aufgebaut. Schon lange vor dem Eintreffen der Pilgernden beginnt das Team mit dem Grillen, um für den Ansturm der ausgehungerten Schar mit ausreichendem Vorrat and köstlichen Würsteln, Grillkäse und gegrilltem Gemüse gerüstet zu sein. 

 

In Mariabrunn angekommen, feiern alle gemeinsam – es sind noch weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Bus oder dem Auto angereist - eine liebevoll gestaltete Andacht, bevor die Wallfahrt bei köstlicher Verpflegung, sonnigem Wetter und vielen guten und unterhaltsamen Gesprächen gemütlich ausklingt.