Mozart und die Heiligen


Die Herbstferien neigen sich dem Ende zu, der Sommer verliert seinen Kampf gegen den Herbst, es wird kälter, es wird früher finster, es wird Allerheiligen ...

  

Text + Fotos: Manfred Kainrath



 ... und Allerseelen. Dass diese beiden Feiertage Anfang November mit dem beginnenden Absterben der Natur und der Vorbereitung auf den Winter einhergehen, war nicht immer so.

 

Allerheiligen wurde als ein Gedenktag für alle Märtyrer im Frühmittelalter (4. Jahrhundert) am Sonntag nach Pfingsten gefeiert. Erst im 8. Jahrhundert wurde das Fest von Papst Gregor III. auf alle Heiligen ausgeweitet und 835 endgültig auf den 1. November verlegt.

 

Allerseelen war zu dieser Zeit noch unbekannt, wurde es doch erst im Jahr 998 durch Abt Odilo von Cluny, der später selbst heiliggesprochen wurde, eingeführt. Damals glaubten die Menschen noch, dass die "armen Seelen" nach dem Tod im Fegefeuer schmorten, und nutzten den Tag für Gebete, Fürbitte und den Ablasshandel.

 

Unsere Pfarre beging diese Tage mit einer Festmesse und dem traditionellen Friedhofsgang.

Auch die Festmesse hat bereits Tradition, wurde doch wieder einmal die wunderbare Missa Brevis von W.A. Mozart - gewiss kein Heiliger, wie man weiß, aber Urheber von religiöser Musik, die allen Heiligen würdig ist - von unserem Kirchenchor aufgeführt.

Waren Sie dabei? Dann erinnern Sie sich zurück und genießen diese wunderbare Musik erneut.

Haben Sie die Messe verpasst? Dann hören Sie mal rein und Sie wenden bemerken, was Sie versäumt haben:

 

auf den Link klicken und Musik genießen

Am Nachmittag desselben Tages um 15:00 Uhr feierte unsere Pfarre - wie bereits erwähnt schon traditionell - gemeinsam mit der Pfarre Hildegard Burjan und deren Pfarrer Martin Rupprecht am Baumgartner Friedhof.

 

Nach einem stimmungsvollen Wortgottesdienst zogen wir gemeinsam zum großen Kreuz, das die Mitte des Friedhofs symbolisiert.  

Dort wurde noch ein Lied gesungen und der Segen gespendet. Danach konnten die Pfarrmitglieder noch die letzten Ruhestätten ihrer Vorfahren durch unsere Geistlichen segnen lassen, während sich die Sonne schön langsam zur Ruhe begab.