Einer der vielen Traditionen folgend, veranstaltete die Teilgemeinde Baumgarten am 16. März das Fastensuppen-Essen. Nur diesmal blieb es nicht bei den Suppen, es war die internationale Küche vertreten, ganz gemäß dem diesjährigen Motto der Vielfalt.

von Manfred Kainrath
Fotos:
Pawel Marniak, die Kainraths & friends

Aber alles der Reihe nach.
Zunächst war einmal Kindermesse. Wie bei jeder Kindermesse waren alle Kinder anwesend, die sich derzeit auf die Heilige Erstkommunion vorbereiteten.
Die musikalische Gestaltung lag wieder in den bewährten Händen bzw. Kehlen unserer Singvögel, die auch diesmal wieder mit vielen Mitmach-Liedern für eine gelungene Begleitung des Gottesdienstes sorgten.
In dieser Messe fand allerdings noch etwas anderes, nicht Alltägliches statt:
Der Nachwuchs unserer getreuen Messdiener wurde gebührend in die große Schar der Ministranten aufgenommen.
Die sieben Neuen wurden vorgestellt, eingekleidet und – begleitet von einem Segenslied für jeden einzelnen Ministranten/jede einzelne Ministrantin - von Pfarrer Pawel gesegnet.
Danach waren nicht nur die neuen Jung-Minis, sondern auch alle anderen Gemeindemitglieder herzlichst zum Fastenessen ins Pfarrheim eingeladen.

Die Suppen waren natürlich – wie immer – wieder prominent vertreten. Da standen die Klassiker Kürbiscreme- und Zucchinicremesuppe, sowie eine klare Gemüsesuppe mit Backerbsen, Frittaten oder Petersilie genauso zur Auswahl, wie die irische Pastinaken-Apfel-Suppe. Letztere konnte man sowohl als Vor- als auch als Nachspeise genießen.
Diese "Verwandte vom Apfelmus" war allerdings sehr bald aufgegessen und statt dessen wurde eine Josefi-Suppe angeboten. Diese Suppe geht auf den Gedenktag des heiligen Josef zurück, der am 19. März gefeiert wird. Es ist eine Erdäpfel-Lauch-Cremesuppe, bei der die letzten Erdäpfel aus dem Vorjahr verbraucht werden, um mit dem frischen Lauch eine köstliche Suppe zu bilden.

Aber das Fastenessen erfuhr eine internationale Erweiterung.
Die Suppen waren diesmal ein Teil eines kompletten Menüs aus Suppe, Haupt- und Nachspeise.
Es wurden dazu Haupt- und Nachspeisen aus mehreren Ländern, gekocht von Mitgliedern unserer Gemeinde, die aus diesen Ländern stammen, zur Verkostung angeboten.
Manche der Speisen war binnen Minuten „ausverkostet“, daher haben wir uns ein besonders Service für unsere treuen Webseiten-Besucher und -Besucherinnen ausgedacht.
Wir haben versucht, von all den internationalen Köstlichkeiten die Rezepte zu erfragen und Ihnen hier zur Verfügung zu stellen. Sie können dann all diese herrlichen Speisen selbst nachkochen.
Wie sehr oft bei traditionellen Speisen ist das Rezept nur in den Köpfen der KöchInnen, genauso wie die Zubereitung mit Mengen "nach Gefühl" und die Backzeit "bis es fertig ist" ist. Daher haben wir uns auch unterstützend beim Meisterkoch Maestro Google das eine oder andere Mal ein wenig schlau gemacht.
Wir wollen uns hier noch einmal bei allen helfenden bzw. kochenden Händen bedanken, denn durch euren Einsatz konnte eine sehr großzügige Spende für die Ukraine gesammelt werden.
Beginnen wir nun in Bosnien und stellen mal bosnische Krautrouladen vor. Der große Unterschied zu unserer heimischen Version ist die Verwendung von Sauerkraut. Aber Sauerkraut im Ganzen, denn es handelt sich eigentlich um Sarma-Kraut und ist eine Spezialität aus Osteuropa.
Im Prinzip ist es vergleichbar mit unserem Sauerkraut, jedoch wird das Sarma als ganzer Kopf in Salz eingelegt und nicht geschnitten.
Zutaten:
Gemischtes Faschiertes
Reis (Langkorn)
geräucherte Speckwürfel
Zwiebel, Knoblauch
Eier
Edelsüßpaprika, Vegeta Salz, Pfeffer
fein gehackte Petersilie
Öl
Sarmakraut (oder Sauerkraut im Ganzen)
Je nach Menge des Fleisches werden die Zutaten angepasst.
Wie geht’s? Einfach experimentieren 😊
Anm.: Das Sarma-Kraut ist eine Spezialität aus Osteuropa. Im Prinzip ist es vergleichbar mit unserem Sauerkraut, jedoch wird das Sarma als ganzer Kopf in Salz eingelegt und nicht geschnitten.
Anm2: Hier der Link zum Download dieses Rezeptes: Bosnische Krautrouladen
Dort finden Sie auch einen Link zu einem vergleichbaren Rezept, das es ins Fernsehen geschafft hat.

Wer diese polnische Spezialität noch nie gegessen hat, kennt unsere Zofia nicht 😊
Zum Nachkochen entweder fragen, die Phantasie einsetzen oder die Piroggi googlen (was zwar langweilig ist, aber eventuell erfolgversprechend)
Es gab sie mit Topfen/Erdäpfel-Füllung oder mit Sauerkraut und Steinpilzen.
Hier der Link zum Download dieses Rezeptes: Piroggi

Bei den Nachspeisen durfte auch ein heimischer Beitrag nicht fehlen:
Die Österreichischen Palatschinken:
Was der gestandene Österreicher als typisch heimische Nachspeise ansieht, kommt genaugenommen aus der damaligen zweiten Hälfte der Monarchie, aus Ungarn. Erfinder war der Koch und Gastwirt Károly Gundel, der seine nach ihm benannten Palatschinken mit einer Nuss-Rum-Rosinen-Füllung, übergossen mit einer Schokoladen-Rum-Sauce servierte.
Heutzutage gibt es vielerlei Füllungen und auch die österreichische Küche hat vor allem mit der Marmelade- palatschinke ein kulinarisches Ausrufezeichen gesetzt.
Die Mengen des Palatschinkenrezeptes sind für das Fastenessen schlicht verzehnfacht worden.
Hier der Link zum Download dieses Rezeptes: Österreichische Palatschinken
Hier nun ein süßer Kokos-Beitrag aus Kroatien.
Auch dazu der Link zum Download des Rezeptes: Kroatische Cupavci
Auch eine deutsche Nachspeise durfte verkostet werden. Das Rezept dazu verweist zwar ursprünglich auf Kirschen, es handelte sich aber trotzdem um einen deutschen Streusel-Apfelkuchen (Rezept unter dem Link)
Für den Knetteig:
150g Weizenmehl
1 Messerspitze Backpulver
300 g Zucker
1 Packung Vanillezucker
1 Prise Salz
1 Ei
100 g Butter
Für die Füllung:
1 kg Sauerkirschen (J) *)
100 g Zucker
20 g Speisestärke
1 Esslöffel Zucker
Für den Streusel:
150 g Weizenmehl
100 g Zucker
1 Packung Vanillezucker
100 g Butter
*) vor dem Verarbeiten der Kirschen diese durch eine adäquate Menge zerkleinerter Äpfel ersetzen J
Zubereitung
1. Alle Zutaten gut vermischen, es empfiehlt sich, einen Knethaken zu verwenden, danach zu einer Kugel formen und in einer Frischhaltefolie ca. 30 Minuten kalt stellen.
2. Für die Füllung die durch Äpfel ersetzten Kirschen waschen, schälen, entkernen und zerkleinern, danach mit etwas Zucker mischen und safteln lassen.
3. 2/3 des Teiges auf dem Boden einer Springform ausrollen (mehrmals mit einer Gabel einstechen und den Springformrand darumlegen. Diese Form nun ca. 12 Minuten vorbacken
Ober-/Unterhitze ca. 200 Grad, Heißluft: etwa 180 Grad (jeweils vorgeheizt)
4. Danach den Boden abkühlen lassen.
5. Die Äpfel kurz aufkochen, abseihen, den Saft jedoch auffangen, wir brauchen 1/4l. Mit 4 EL davon die Speisestärke anrühren, den restlichen Saft zum Kochen bringen, die angerührte Speisestärke einrühren, kurz aufkochen lassen, die Äpfel unterrühren und mit Zucker abschmecken.
6. Den übrigen Teig zu einer langen Rolle formen, als Rand auf den Bodendrücken, sodass ein etwa 2 cm hoher Rand entsteht, Die Apfelmasse auf dem Boden verteilen.
7. Für den Streusel Mehl in eine Rührschüssel sieben und die übrigen Zutaten hinzufügen. Die Zutaten mit einem Rührbesen zu Streuseln in gewünschter Größe verarbeiten und auf der Füllung verteilen
8. Das Gesamtkunstwerk nochmals in den Ofen schieben und bei gleicher Temperatur wie zuvor etwa 40 Minuten fertig backen
9. Den Kuchen noch ca. 15 Minuten in der Form stehen lassen, dann - wenn geht – unfallfrei von der Springform befreien.
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Last but not least noch eine slowenische Süßspeise, die für Nussfreunde ein absolutes Muss ist.
Hier geht's zum Rezept Slowenische Potica

Die Potica ist die Königin des slowenischen Festtagsgebäcks. Sie wird aus gerolltem Hefeteig und verschiedenen Füllungen zubereitet, hier eine von vielen Möglichkeiten.
Zutaten für den Hefeteig:
1 kg Mehl
30 g Hefe
3-4 Eigelb
3 00 ml lauwarme Milch
120 g Butter
1 Teelöffel Salz
2 Esslöffel Zucker
Fett für die Backform
Für die Füllung:
600–700 g Walnüsse,
200 g Honig
50 g Zucker
100–200 ml Milch
1 Ei
Zimt
etwas Rum oder hausgebrannten Schnaps.
Zubereitung
Den Teig an einem warmen Ort zubereiten. Das Mehl mit einem Teelöffel Salz vermengen und die Hefe mit einem Teelöffel Zucker, 2 Esslöffeln Mehl und 50 ml lauwarmen Wassers oder Milch vermischen. An einem warmen Ort aufgehen lassen. In der Mitte des Mehles eine Mulde bilden und die geschlagenen Eier, Hefe, geschmolzene Butter und Zucker hinzufügen. Während des Mischens nach und nach die lauwarme Milch unterrühren. 15 Minuten schlagen bzw. bis sich Bläschen bilden und sich der Teig von der Schüssel löst. Den Teig mit Mehl bestreuen, mit einem Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort aufgehen lassen.
Für die Füllung zerkleinerte oder gemahlene Walnüsse mit gesüßter Milch überbrühen. Den Honig erhitzen, bis er flüssig ist. Zu den Walnüssen hinzufügen und Zimt untermischen. Die Füllung etwas abkühlen lassen, dann ein bis zwei Eier hinzufügen und glatt unterrühren. Den Teig ½ cm dick ausrollen und mit der noch warmen Füllung bestreichen. Fest zusammenrollen und in die Backform legen. Die Potica langsam aufgehen lassen. Im Backofen wird sie später noch etwas höher. Vor dem Backen die Potica mit verquirltem Ei bestreichen.
Eine Stunde backen, danach in der Backform noch 15 Minuten abkühlen lassen. Je nach Wunsch mit Zucker bestreuen.
G U T E N A P P E T I T