Von Glauben und Hoffnung


Osternacht und Ostersonntag - das Ziel von Fastenzeit und Karwoche. Im Jahr 2025 allerdings ein besonders Osterfest, aus mehreren Gründen.

 

von Gabi Moritz
Fotos: Wolfgang Ehrendorfer, Christina Völk, Zofia Chmielek, Gabi Moritz



Ostern 2025 ist speziell: Heuer fallen die unterschiedlichen christlichen Ostertermine (hervorgerufen durch die Verwendung verschiedener Kalender bei Katholiken, Protestanten und Orthodoxen) alle auf das gleiche Datum, den 20. April. Dies ist tatsächlich ein seltenes Ereignis, obwohl es schon länger ökumenische Bemühungen um eine gemeinsame christliche Berechnung des Ostertermines gibt.

 

Die Osternachtfeier in Oberbaumgarten wurde von Pfarrvikar Wolfgang Unterberger zelebriert. Wir freuen uns sehr, dass er trotz seiner vielfältigen zusätzlichen Aufgaben im 23. Bezirk zu uns kommen konnte. Auch Diakon Christian Radolf assistierte im Gottesdienst.
Herzstück der Oberbaumgartner Osternacht war die Taufe einer erwachsenen Frau, die von Pfarrvikar Unterberger bereits seit Wochen auf die Sakramente der Taufe, Erstkommunion und Firmung vorbereitet wurde. 

 

In seiner Predigt überlegte Wolfgang Unterberger, was wohl geschehen wäre, wenn die Aposteln den Frauen NICHT geglaubt hätten. Wir hätten von der Auferstehung vermutlich nicht erfahren. Es gäbe womöglich kein Christentum. "Erst durch den Glauben wird die Auferstehung wirksam. Die Auferstehung möchte uns verändern", so der Pfarrvikar in seiner Überleitung zur Tauffeier.

 

Nach dem Gottesdienst traf sich die Feiergemeinde noch zu einer gemütlichen Osteragape im Pfarrsaal und ließ die lange Nacht gemeinsam ausklingen.

 

Den Ostersonntag begingen die Oberbaumgartner*innen mit einer Kindermesse, gleich passend zur anschließenden Schokoeiersuche auf den Grünflächen des Pfarrzentrums am Baumgartner Spitz!

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Die Osternachtfeier in Baumgarten feierten Pfarrer Pawel Marniak und Kaplan Moses Mgimiloko mit der Gemeinde.

 

Trotz (oder gerade wegen) der späten Stunde waren unsere Pfarrjugend und jungen Erwachsene gut vertreten. Diese übernahmen auch die Einleitungen zu den vielen Lesungen. Zum Beispiel sprach eine angehende Chemikerin über das scheinbare "Chaos" in der Materie und das echte Chaos auf ihrem Schreibtisch - danach folgte die Lesung von der Erschaffung der Welt. 
Paul, Paul und Paul (Kein Scherz!) leiteten zum Brief des Apostels Paulus an die Römer ein. Und die Jesaja-Stelle "Kauft und esst ohne Bezahlung" wurde gleich als Einladung für die Osteragape im Anschluss an die Messe genützt.

 

In seiner Predigt griff Pfarrer Pawel (dt. "Paul") Marniak ebenfalls den Hl. Paulus auf. Er schreibt so oft über Glaube, Hoffnung und Liebe. "In dieser Nacht wurden Hoffnung, Glaube und Liebe auf die Probe gestellt. Die Frauen, die das leere Grab sehen, verlieren alle Hoffnung." Aber Pfarrer Pawel Marniak lädt uns ein: "Hoffen wir nicht nur auf später, dann kann es zu spät sein. Tun wir etwas! Wir sind in den Gottesdienst gekommen. Wir haben noch Hoffnung. Erzählen wir anderen von der Auferstehung. Setzen wir uns für Gerechtigkeit, Toleranz, Nächstenliebe ein."

Das alles sind Formen der "Auferstehung", der Gottesliebe, die uns Jesus heute Nacht geschenkt hat.

Am Ostersonntag gestaltete der Kirchenchor St. Anna mit Solisten und Orchester ein feierliches Hochamt. Unter der Leitung von Tobias Cambensy  hörten wir die Missa in C, die Credo-Messe von Mozart.

 

Die Kinder, die trotz Kinderwortgottesdienst gegen 12 Uhr dann schon wenig Sitzfleisch übrig hatten, freuten sich, wie ihre Oberbaumgartner Kolleg*innen, über eine Schokoeiersuche rund um die Kirche!

 

Es waren wunderschöne Osterfeiern, zu denen viele Menschen aus beiden Teilgemeinden viele Stücke beigetragen haben. Danke dafür!

 

Fortsetzung nach dem Fotoblock...

Die "verlängerte" Osterfreude zum Ostermontag hin wurde heuer allerdings  getrübt. Bereits auf dem Weg zur Vormittagsmesse verbreiteten sich die Nachrichten:


Papst Franziskus verstarb in den Morgenstunden dieses Tages im Alter von 88 Jahren. Aufgrund einer Lungenentzündung verbrachte das Oberhaupt der Katholischen Kirche bereits mehrere Wochen im Krankenhaus. Trotzdem ließ es sich Papst Franziskus nicht nehmen, noch am Tag zuvor dem Ostergottesdienst im Vatikan beizuwohnen und selber den Segen "Urbi et Orbi" zu spenden. 

In der Vormittagsmesse in Baumgarten betete Pfarrer Pawel Marniak bereits mit der Messgemeinde für den Verstorbenen.


Mitten im Fest der Auferstehung "zurückkehren in das Haus des Vaters", wie es Kardinal Kevin Farrell in der Vatikanaussendung verkündete. Eine besondere Gnade für einen besonderen Papst.